Im Bildungs- und Erziehungsauftrag, der dem Lehrplan für die Berufsvorbereitung vorangestellt ist, heißt es: „Die Jugendlichen erleben unterschiedliche kulturelle Prägungen, weltanschaulich-religiöse Einstellungen und gesellschaftliche Vielfalt. Auf der Grundlage der Unantastbarkeit der Würde des Menschen begegnen sie dieser Vielfalt mit Toleranz, Achtung sowie Respekt und setzen sich für deren Schutz ein.“ Ein hehres Ziel, das ein grundsätzliches Verständnis von Interkulturalität voraussetzt, das in den Berufsintegrationsklassen der Berufsschule nicht nur theoretisch gelehrt, sondern beim Fest der Kulturen, das von Petra Niekrawitz, Katharina Dorn und Hanne Rogmanns von der VHS Freyung-Grafenau sowie Martina Reisinger, der Koordinatorin für den Berufsintegrationsbereich der Berufsschule, zum Ende des Schuljahres organisiert worden ist, auch erlebbar gemacht wurde. Unterschiedlichste Kulturen erfahrbar machen, miteinander interagieren, Fremdes kennenlernen und zu einem guten Miteinander beitragen – Das sind nur einige der Leitgedanken, unter denen das Fest stand. In den vier Klassen, die aufgrund der Umbaumaßnahmen am Beruflichen Schulzentrum im Erlenhain unterrichtet werden, ist die Schülerschaft prädestiniert für ein Unterfangen dieser Art: So kommen die Schüler*innen aus aller Herren Länder und unterschiedlichsten Kulturbereichen: Syrer, Kurden, Afghanen, Somalier, Nigerianer, Eritreer, Tschechen, Ukrainer, Thailänder, Aserbaidschaner, Russen und Kroaten. Die Lehrkräfte ergänzen dieses bunte Bild noch um den deutschen bzw. bayerischen Kulturbereich. Beim Fest der Kulturen wurde zunächst kulinarisch an die verschiedenen Herkunftsländer herangeführt. Es gab ein äußerst reichhaltiges, von den Schüler*innen in Eigenregie vorbereitetes, sehr vielfältig und kreativ bestücktes Buffet, das traditionelle Speisen und Getränke aus allen Kulturbereichen zum Verkosten bot. Einige Schüler*innen sowie Lehrkräfte hatten sich extra für das Fest in traditionelle, authentische Gewänder aus ihren Herkunftsregionen gekleidet. Das Programm bot zudem zwei besondere Highlights: Zum einen wurden traditionelle Tänze, Musik und Gesang zum Besten gegeben, zum anderen konnte man beim Quiz der Kulturen, das von einer der Berufsintegrationsklassen unter Regie von Katharina Dorn mit Liebe zum Detail vorbereitet worden war, das eigene Wissen zu den verschiedenen Herkunftsregionen der Schüler und Schülerinnen unter Beweis stellen. Das Fest bot viel Platz für Gespräche und kulturellen Austausch, sowohl innerhalb der Schülerschaft als auch mit den Gästen. Der stellvertretende Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums Andreas Reiner, sowie Andreas Nußer und Michael Anderle, Mitglieder der erweiterten Schulleitung, die als Gäste beim Fest begrüßt werden konnten, zeigten sich tief beeindruckt von der kulinarischen sowie der kulturellen Vielfalt und den vielfältigen Programmpunkten, die die Schülerinnen und Schüler mit dem Lehrerteam auf die Beine gestellt hatten.